Das Lockstockmonitoring ist eine nicht invasive Nachweismethode (nur der DNA-Nachweis zählt bei der Wildkatze als C1) um die Verbreitung der Wildkatze zu ermitteln. In den ausgewählten 10×10 km großen Quadraten (FFH-Raster) werden an ausgewählten Stellen 10 Lockstöcke positioniert (je 1000 m voneinander entfernt und mit Abstand von mindestens 200 m von Straßen und Siedlungen).
Diese Lockstöcke sind ca. 60 cm lange, rechteckige Holzpfähle, die angeraut und mit Baldrian besprüht werden. Baldrian riecht ähnlich wie das Sexualpheromon der Wildkatze und ist unwiderstehlich für Wildkatzen (und auch Hauskatzen). Die Wildkatzen reiben sich am rauen Holz und hinterlassen Haare. Diese werden in der Ranzzeit im Januar bis März jede Woche abgesammelt (nur dann wird das Lockstickmonitoring durchgeführt). Die eingesammelten Haare werden beim Senckenberg Institut in Gelnhausen analysiert und können als Wildkatzenhaare identifiziert und individualisiert werden.
Gute Standorte für Lockstöcke sind:
- an Waldfeldgrenzen
- auf Waldlichtungen
- mindestens 25 m vom Waldrand im Wald
- mindestens 200 m von einer Straße und bewohnten Bauwerken entfernt
- 1-2 m neben Wildwechseln (besonders in Brombeergebüschen)
- an Wasserläufen oder Nassstellen
- an felsigen Strukturen
- an verlassenen, verfallenen Ansitzen, alten Holzpaletten, alten Holzstapeln
- bevorzugt an Kuppen oder in Südexposition, um ein Einschneien zu verhindern
Die Lockstöcke sollten für den Kontrolleur gut zu erreichen sein, aber von zufälligen Passanten nicht entdeckt werden können.
Quelle für die Standorte: Praxisleitfaden zur Anwendung der Lockstockmethode zum Nachweis der Wildkatze