Grundlage für genetische Untersuchungen sind frische Proben von Gewebe und Blut toter oder verletzt aufgefundener Wölfe, Losungen, Urin, Haare und Östrusblut. Auch Speichelproben (zum Beispiel von Wild-/ Nutztierrissen) können sich eignen. In Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Naturschutzgenetik am Senckenberg Forschungsinstitut, Standort Gelnhausen (seit 2010 Referenzzentrum für Wolfsgenetik in Deutschland) werden damit beispielsweise Fragen zur Verwandtschaft der Wölfe untereinander, zu eventueller Inzucht oder zu Vorkommen von Wolf-Hund-Hybriden geklärt. Kurzfristig feststellbar ist, ob das Probematerial von einem Wolf oder zum Beispiel von Hunden oder Füchsen stammt. Deutlich aufwendiger ist die Untersuchung von Abstammung und Verwandtschaft.
Die Bezeichnung für Wölfe setzen sich aus der Buchstabenkombination „GW“ für „Genetic Wolf“ und einer fortlaufenden Nummer zusammen. Das f oder m am Ende steht für das Geschlecht des Tieres (female=weiblich oder male=männlich). Analog dazu werden auch andere Wildtierarten, z.B. Goldschakale mit „GG“ (für Genetic Goldschakal), bezeichnet.
Luchsen werden grundsätzlich verschiedene Bezeichnungen zugeteilt. Werden die Tiere anhand ihrer individuellen Fellzeichnung beidseitig per Fotofallenaufnahmen identifiziert, lautet die Bezeichnung z.B. „B1019m“, wobei die Nummer hinter dem Buchstaben „B“ individuenspezifisch ist und das „m“ für das Geschlecht des Tieres steht (m = männlich, w = weiblich). Werden Luchse nur einseitig per Fotofallenaufnahmen identifiziert, lautet die Bezeichnung z.B. „L1019m (nur linke Seite bekannt) oder „R1019m“ (nur rechte Seite bekannt). Die L- und R-Bezeichnungen können zu B-Bezeichnungen zusammengefasst werden, wenn Aufnahmen beider Körperseiten des Tieres vorliegen. Unabhängig von Fotofallenaufnahmen werden Bezeichnungen vergeben, wenn Luchse über genetische
Untersuchungen nachgewiesen wurden. Die entsprechende Bezeichnung lautet z.B. „LL1042w“, wobei es sich bei den Buchstaben um die Anfangsbuchstaben des lateinischen Artnamens (Lynx lynx) handelt. Die Nummer ist wie bei der Fotofallenbezeichnung individuenspezifisch, das Kürzel am Ende gibt das Geschlecht wieder. Neben den Foto- / Video- und Genetikbezeichnungen existieren Bezeichnungen für besenderte Tiere, die z.B. „M17“ (M = male – männlich) oder „F5“ (F = female – weiblich) lauten.