Lange haben wir gewartet, aber jetzt ist das letzte Monitoringjahr 2020/21 (das Monitoringjahr orientiert sich am „Wolfsjahr“ und geht vom 01.05.-30.04. des darauffolgenden Jahres, denn um den ersten Mai herum werden die neuen Welpen geboren) ausgewertet und die offiziellen Zahlen liegen vor.
Zu den Zahlen im Einzelnen:
- 157 Rudel (Vorjahr: 131)
- 27 Paare (Vorjahr: 45)
- 19 Einzeltiere (Vorjahr: 9)
Man sieht also, das aus den Paaren des Vorjahres in der Regel im darauffolgenden Jahr Rudel werden (131 und 27 wären 158). Des Weiteren kann man sehen, das sich mit zunehmender Ausbreitung auch mehr Einzeltiere in bisher noch nicht besiedelten Gebieten etablieren.
Wenn man den prozentualen Zuwachs über alles ausrechnen möchte, kommt man auf knapp 10 Prozent. Und, wenn man adulte Tiere zählen möchte kommt die Süddeutsche Zeitung auf 403 Tiere. Beim sogenannten günstigen Erhaltungszustand, um den es sich im Rahmen von zukünftigen Regulierungsbestrebungen immer wieder dreht, ist ein Kriterium für die Feststellung desselben eine Mindestanzahl von 1.000 adulten Tieren (in einer isolierten Population). Mehr zum günstigen Erhaltungszustand gibt es demnächst bei Monitoring nachzulesen.
Die meisten Rudel gibt es nach wie vor in Brandenburg (49), Niedersachsen (35) und Sachsen (29).
Insgesamt wurden 138 Wölfe tot aufgefunden (Stand heute im MJ 21/22: 118), davon sind 107 im Straßenverkehr ums Leben gekommen (aktuell 88). Leider wurden auch im abgelaufenen Monitoringjahr wieder 9 Tiere illegal getötet (aktuell: 12 Tiere).
Hier die offizielle Vorkommenskarte. Die aktuelle, nicht offizielle Verbreitungskarte finden Sie hier beim Wolf.
Hier der Link zur Pressemeldung des Bundesamtes für Naturschutz.
PS: Für Szenekundige: DAS sind die echten Fakten über Wölfe …! 😉
Hallo Stefan,
erst mal vielen Dank für die viele Arbeit die du dir machst mit den viele Recherchen zum Wolf und anderen Tieren. Insbesondere deine Wolfskarte ist der Hit. Ich benutze sie oft um das Wolfsgeschehen zu verfolgen.
Bei den von Dir ermittelten Zuwachszahlen beim Wolf möchte ich dich aber korrigieren. Das hat damit zu tun, das die Zahlen mit jeder neuen Veröffentlichung rückwirkend angepasst werden. So wurden aus den 19/20er Zahlen,: 128R, 35P, 10E, jetzt mit Veröffentlichung der neuen Zahlen 131R, 45P, 9E . Um jetzt mathematisch korrekt zu sein müssen wir aber die neuen Zahlen mit den noch nicht korrigierten Zahlen vergleichen, denn die neuen Zahlen werden ja beim nächsten mal auch wieder nach oben angepasst. Ich komme also auf folgende Zuwachsrate: 173 Territorien laut MB 19/20, und 203 Territorien laut MB 20/21 = 17,34%.
Ich hoffe du konntest meinen Ausführungen folgen. Über Feedback würde ich mich natürlich freuen.
Viele Grüße aus dem Rheingau
Frank Topp
Hallo Frank,
danke für die Blumen 😊
Du hast natürlich völlig recht (und das war mir auch beim Schreiben bewusst), ich hatte die ursprünglichen Zahlen nicht zur Hand.
VG, StePHan